Als Außenseiter nach Berlin gefahren, nach 20 Minuten mit 9:6 geführt und am Ende mit einer deutlichen 18:28 (9:11)-Niederlage die Heimreise angetreten: Die KURPFALZ BÄREN kassierten am elften Spieltag eine erwartbare, in der Höhe allerdings unnötige Pleite bei den Füchsen Berlin. „Man kann in Berlin verlieren, die Frage ist immer das Wie. Am Ende lassen wir glasklare Chancen liegen und gehen erneut mit Frust aus einem Spiel, in dem wir einiges richtig gemacht haben“, so Trainerin Franzi Garcia in der Analyse.
Die Bären starteten aggressiv in die Begegnung und belohnten sich durch Lena Stitzel mit der 1:0 (3.)-Führung. In der Folge entwickelte sich auf beiden Seiten eine Abwehrschlacht, Ketsch schaffte es immer wieder die agilen Rückraumspielerinnen des Tabellendritten zu stoppen, weil man „leidenschaftlich, clever und bissig agierte.“ Füchse-Trainerin Susann Müller hatte nach 13 Minuten und einer 4:3-Führung genug gesehen und bat ihre Mannschaft zur Auszeit. Die Gäste aber blieben vor allem in der Defensive stabil und schafften es Berlin mit langen Angriffen immer wieder zu „nerven.“
Belohnung war eine 9:6-Führung in der 24. Minute. „Wir haben in dieser Phase sehr clever und umsichtig agiert, haben wenig Fehler gemacht“, so Garcia, die in der Abwehrumstellung der Heimmannschaft dann den Wendepunkt der Partie sah: „Mit der Veränderung auf 3:2:1 haben wir viel zu statisch agiert, hatten Angst vor der eigenen Courage.“ Berlin sicherte sich mit einem 5:0-Lauf die 11:9-Halbzeitführung
Nach der Pause blieb die Partie zunächst ausgeglichen, Ketsch musste viel in Unterzahl agieren und tat sich in der Offensive schwer. Beim 13:17 (42.) durch Ina Scheffler war man noch in Reichweite, zwei schnelle Berliner Treffer und die Rote Karte nach der dritten Zeitstrafe gegen Svenja Mann eine Viertelstunde vor Spielende waren dann aber zu viel. „Die Mannschaft hat nicht mehr daran geglaubt, dass etwas möglich ist und sich den Schneid abkaufen lassen“, so Garcia über den 15:24-Rückstand in der 52. Minute. Danach bescheinigte die ehemalige Kreisläuferin ihrem Team großen kämpferischen Einsatz, die Ballgewinne konnte man dann aber nicht in Tore umsetzen, weil Natalia Krupa am Ende 57 Prozent der Bälle hielt. „Es ist ärgerlich das wir hier mit minus zehn rausgehen, weil es unnötig war. Es bringt aber nichts sich daran aufzuhalten. Wir müssen weiter hart arbeiten“, so die 40-Jährige abschließend.